Die Schwangerschaftsdiabetes ist eine vorübergehende Form der Diabetes, die nur während der Schwangerschaft auftritt. Sie ist nicht dauerhaft und bildet sich in der Regel kurz nach der Entbindung wieder vollständig zurück. Die auch als Gestationsdiabetes bekannte Erkrankung bedeutet in den meisten Fällen nicht, dass später eine Diabeteserkrankung entsteht. Der Schwangerschaftsdiabetes ist ein Zustand, bei dem deswegen auf einen normalisierten Blutzuckerverlauf der Mutter zu achten ist, damit auch das ungeborene Kind normalen Blutzuckerwerte ausgesetzt ist und es sich somit normal entwickeln kann.
Viele Frauen bemerken häufig gar nicht, dass sie während der Schwangerschaft an Diabetes leiden, da die nur geringfügig erhöhten Blutzuckerwerte keine Beschwerden bewirken.
Zwischen der 23. und der 27. Schwangerschaftswoche wird jede Frau auf Gestationsdiabetes hin untersucht, sei es beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin oder in unserer dafür ausgerichteten Praxis. Das passiert, indem eine stark zuckerhaltige Flüssigkeit zum Trinken verabreicht wird. Danach wird Blut abgenommen und der Blutzucker gemessen. In unserer Praxis können wir das Ergebnis der Untersuchung sofort bestimmen, da wir eine qualitätsgesicherte Blutzuckerbestimmung in unserer Praxis vornehmen können. Liegt dieser über bestimmten Grenzwerten, welche nichts mit der eigentlichen Diagnose Diabetes zu tun haben, liegt ein Schwangerschaftsdiabetes vor.
Anders als bei der „echten“, chronischen Diabetes führt eine kleine Anpassung der Ernährung in 90% der Fälle zu einer Besserung. Das bedeutet, dass in den darauffolgenden Schwangerschaftswochen bis unmittelbar zur Geburt auf ungünstige Kohlenhydrate verzichtet werden muss. Das sind Kohlenhydrate, die vom Körper schnell in Zucker umgewandelt werden und dann zum Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Sie sind in Weißbrot, Süßigkeiten, Fruchtsäften oder Limonaden enthalten.
Stattdessen sollte die Ernährung eher aus Vollkornprodukten bestehen. Wenn das schwer fällt, kommen Süßigkeiten aus Zuckerersatzstoffen in Frage, die eine andere chemische Struktur als Zucker haben und damit für Diabetiker geeignet sind. Die gute Nachricht ist, dass diese Lebensweise vollkommen unabhängig vom Vorhandensein des Gestationsdiabetes für Mutter und Kind gesund ist und beiden gut tut. Zudem sollte die Frau versuchen, sich regelmäßig zu bewegen, dafür kann schon ein Spaziergang ausreichen.
Sollte der seltene Fall eintreten, dass die Umstellung der Ernährung keine Besserung bringt, muss vorübergehend mit einer Insulintherapie begonnen werden.
Um all dies in einen Behandlungsplan zu integrieren, steht Ihnen unser darauf spezialisiertes Behandlungsteam (Dr. Clancy, Frau Jurenko, Frau Arnold, Frau Merkel) gerne zur Seite.
Diese spezielle Betreungsleistung wird bei den gesetzlichen Krankenkassen AOK und DAK (d.h. regelmäßige Beratungstermine durch den Arzt und die diabetesberaterin DDG) direkt über den Krankenschein übernommen.
Allen anderen gesetzlich Versicherten stellen wir diese Leistungen gesondert in Rechnung (siehe Kostenvoranschlag).